Ein Verlag stellt sich vor

édition bon(n)orgue

 Die Welt der guten Orgelmusik und Mehr aus Bonn


éditionbon(n)orgue ist ein neuer Verlag für Musik im Umfeld der Orgel. Er setzt drei Schwerpunkte: Bearbeitungen – Raritäten – Mehr.

 

Bearbeitungen. - Im Schwerpunkt konzentriert sich édition bon(n)orgue auf die Publikation von Bearbeitungen ausgewählter Orchester‑, Klavier‑ und anderer Musik für die „Königin der Instrumente“,die Orgel. Hierfür stehen im Eröffnungskatalog (Stand 10/2012) die nahezu unbekannte Symphonie h-moll sowie der Deux Danses von Claude Debussy, die imposanten Enigma-Variationen von Edward Elgar, das bezaubernde Scherzo von Hugo Wolf, die „Blumine“ von Gustav Mahler oder die Trois Mouvements von Jehan Alain. Besondere Aufmerksamkeit dürften sich die vier Sätze aus dem Entwurf eines Weihnachtsoratoriums von Friedrich Nietzsche sicher sein: ein Kompositionsprojekt zu einem Hochfest der Christenheit des jugendlichen Nietzsche, der später den „Tod Gottes“ verkünden sollte.

 

Raritäten. - Darüber hinaus wird das Programm auch durch wenig bekannte, aber exquisite Orgelmusik bereichert, die derzeit nicht oder nur schwer erhältlich ist. Insoweit sei beispielhaft verwiesen auf die Variationen über ein französisches Volkslied sowie die Improvisation über das Gedicht „Musik“ des Weimarer Stadtorganisten Johann Gottlob Töpfer, auf die Choralvorspiele und die Sonate von Johannes Habert, aber auch auf die "Symphonie oubliée" von Charles-Marie Widor. Eine Besonderheit bildet die erstmalige Veröffentlichung des „Concerto de Hautbois“ des Bonner „Orgelvirtuosen“und Kinderfreundes Beethovens Franz-Josef Mompour.

 

Mehr. - Schließlich sucht der Verlag auch Werke von solchen Komponisten zur Verfügung zu stellen, die heute weithin nur noch über ihre Orgelmusik bekannt sind. Hierzu zählen etwa die Klavier‑ und die Violinsonate von Théodore Dubois.


Der Verlag édition bon(n)orgue bemüht sich nach Kräften, seinen Kunden Musik auf hohem Niveau und in bestmöglicher Qualität anzubieten. Da Fehler nie gänzlich zuvermeiden sind, sich aber immer alles verbessern läßt, zögern sie bitte nicht Anregungen und Wünsche, Kritik und Lob, Verbesserungshinweise oder Fehlermeldungen mitzuteilen.Für jede konstruktive Mitteilung danken wir schon jetzt recht herzlich.


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Die Entwicklung des Verlags 2011-2021


Neuerscheinungen und Neuigkeiten 2021


Mit dem 2021 Jahr vollendet édition bon(n)orgue sein 10-jähriges Bestehen. Zugleich endet aber auch die Selbstständigkeit des Verlags. Ab sofort hat der Verlag Dohr die Ausgaben von édition bon(n)orgue übernommen. Sie werden von nun an unter dem gleichnamigen Serientitel unter meiner Verantwortung erscheinen. Die ersten Ausgaben im neuen Gewand sind ab sofort lieferbar. Die vollständige Neuausgabe aller Werke von édition bon(n)orgue" wird bis zum Sommer d.J. abgeschlossen sein. Der Herausgeber dankt den zahlreichen Freunden und Kunden des Verlags für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit, die durch Anregungen, Kritik wie Anfragen einen höchst erfreulichen und weiterführenden Austausch zur Folge hatten.
Die Reihe édition bon(n)orgue kann sich jetzt ganz darauf konzentrieren, neue für eine Bearbeitungen für die Königin der Instrumente zu erschließen. Dazu zählen neben weiteren Werken des brasilianischen Komponisten Furio Franceschini das gesamte Orgelwerk des genialen baskischen Komponisten José Maria Usandizaga, der im Jahre 1915 mit 28 Jahren verstarb.

Neuerscheinungen 2020


Das neue Jahr beginnt wie das alte endete: mit weiteren Bearbeitungen von Werken von Beethoven. Zu nennen sind hier vor allem Bearbeitungen von 32 seiner Werke durch den Organisten von Notre Dame de Dijon Charles J. Mougin (1809-1861). Auch zwei eigene Kompositionen Mougin’s – ein Offertoire sowie Fugue et Canon – ergänzen diese Trouvaille, die kostenfrei Online gestellt sind. Ferner erschienen erstmals in einer Orgelbearbeitung das melodiöse Largo aus dem ersten Klavierkonzert sowie das L’Adieu, das im 19. und 20. Jahrhundert zu den populärsten Stücken der häuslichen Klavierliteratur zählte. Ergänzt werden die Beethovenbearbeitungen durch „Thema, Variationen und Stretta über ‚Freude, schöner Götterfunken’“ aus der 9. Symphonie sowie der zur gleichen Zeit komponierten 11 Mödlinger Tänze, die einen ganz anderen, heiteren und frohgemuten Komponisten zeigen.


Neuerscheinungen 2019


In Fortführung des Projekts, aus Anlass des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven die historisch vorliegenden Orgelbearbeitungen seiner Werke neu zu edieren sowie weitere Werke vorzulegen, erschienen im August die Konzertouvertüre „Egmont“ sowie erstmals die Orgelbearbeitung der 5. (der Schicksalssymphonie) sowie der  6. Symphonie. Die Orgelbearbeitung der „Pastorale“-Symphonie erfolgte im Kontext des Beethoven Pastoral Projects: Künstler für Klimaschutz – https://www.bthvn2020.de/programm/beethoven-pastoral-project/.


Ferner sind auch zwei kleinere Werke nunmehr in einer Orgelübertragung zugänglich: das fulminante Scherzo aus dem Streichquartett, op. 18 Nr. 4 sowie das Adagio aus dem Sextett, op. 81. Gleichfalls erschienen In Kürze drei nahezu unbekannten Präludien und Fugen folgen, die um 1794/5 während der Studienzeit Beethovens bei Albrechtsberger entstanden. Sie lassen bereits die unbändige Vitalität und Souveränität des jungen Beethovens deutlich erkennen. Die Orgelübertragung dieser ursprünglich für Streichquartett geschriebenen Werke bilden einen weithin unbekannten Beitrag Beethovens in einem genuin der Orgelmusik verbundenen Genre – eine ebenso überraschende wie beeindruckende Erweiterung des Orgelrepertoires zum 250. Geburtstag des Meisters 2020. Ferner liegt nunmehr auch eine Bearbeitung des „wahren Finale“ der 9. Symphonie, des langsamen 3. Satzes Adagio molto e cantabile. Für Ernst Bloch zählte dieser Satz zu den „langsamen Wundern der Musik“, lade „zu utopischen Augenblicken“ ein, die „über die Zeit, folglich übers Vergehen hinaus“ zielten. Abgerundet werden die Bearbeitungen zum Beethoven-Jahr mit der grandiosen Festouvertüre „Die Weihe des Hauses“ mit ihrem markanten Marsch und fulminanten Schlussfuge, sowie die Fidelio-Suite sowie dem herrlichen Choral-Adagio aus dem 5. Klavierkonzert


Zu Beginn des Jahres sind bereits zwei symphonische Hightlights erschienen. Zum ersten Mal in einer vollständigen Fassung als Orgelbearbeitung sind seither Ludwig van Beethovens 1. Symphonie, op. 21 in einer Bearbeitung von Hanns-Friedrich Kaiser sowie Johannes Brahms’ legendäre 2. Symphonie, op. 73 in einer Bearbeitung von Ulrich Moormann erhältlich.


Neuerscheinungen 2018


Im Mittelpunkt der Neuerscheinungen des Jahres stehen Orgelübertragungen von Ludwig van Beethoven. Ungeachtet der epochalen Bedeutung für die musikalische Entwicklung der späten Klassik und der ungebrochenen Faszination seiner Kompositionen hält sich die Zahl von Orgelbearbeitungen des Œuvres von Ludwig van Beethoven erstaunlicherweise in überschaubaren Grenzen. Die Ursachen für diesen Befund sind vielfältig: sie reichen von grundsätzlichen, im deutschen Kulturraum ausgeprägten Vorbehalten gegenüber Bearbeitungen im Allgemeinen, über eine vermeintliche Unvereinbarkeit seiner Werke mit der primär liturgischen Funktion der Orgel im Gottesdient, bis zur Rückständigkeit des Orgelbaus in Ansehung der immer weiter ausgreifenden Ausdifferenzierung des symphonischen Orchesterklangs. Dies änderte sich mit der allmählich einsetzenden Weiterentwicklung des Orgelbaus in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hin zur großen symphonischen Orgel, so dass heute auch Beethoven’s große Orchesterwerke als ebenso anspruchsvolle wie legitime Herausforderung der Orgelbearbeitung gelten dürfen. Mit dieser Zielsetzung nimmt édition bon(n)orgue den 250. Geburtstag des Bonner Meisters zum Anlaß, nicht nur die historisch vorliegenden Bearbeitungen zu sichten und ggf. neu zu edieren, sondern das Werk Beethovens insgesamt auf seine „Orgelkompatibilität“ hin zu sichten.


Nach den sechs schon früher bei édition bon(n)orgue erschienenen Orgelbearbeitungen Beethoven’scher Werke erscheinen in diesem Jahr neben den drei Konzertouvertüren „Die Geschöpfe des Prometheus“, op. 43, „Coriolan“, op. 62 und den „Ruinen von Athen“, op. 113 drei Trauermärsche (op. 26, 27 sowie KH-Anh. 13), deren subtilster der berühmte Einleitungssatz der Mondscheinsonate ist. Ferner das beeindruckende Adagio aus dem 5. Klavierkonzert sowie einer der schönsten und bekanntesten Klavuersätze Beethovens, dem Andante cantabile aus der 8. Sonate, op. 13. Robert Schaab (1817-1887) bearbeitete in seinem erstmals 1873 erschienenen Präludium und Fuge die Einleitung zum Benedictus sowie die große, das Credo abschließenden Doppelfuge über das Et vitam venturi saeculi aus der Missa solemnis, op. 123. Schließlich ergänzen fünf posthum erschienene Bearbeitungen von Joseph Callaerts die diesjährigen Neuerscheinungen von Beethoven-Bearbeitungen, in deren Zentrum die als „Mélodie“ bezeichnete Paraphrase von Beethovens Vertonung des Goethe-Gedichts „Die Sehnsucht“, WoO 134 steht.


Mit der Erstveröffentlichung zahlreicher Werke von Furio Franceschini (1880-1976) erschließt édition bon(n)orgue erstmals ein in Europa kaum bekanntes Orgelwerk eines ebensowenig bekannten brasilianischen Komponisten. In Rom geboren, Orgelschüler von d’Indy, Capocci und Widor übersiedelte er 1907 nach Brasilien und nahm über 60 Jahre das Amt des 1. Organisten an der „Catedral Metropolitana de São Paulo“ wahr. Unter seinen ca. 600 Kompositionen finden sich insgesamt 53 Orgelkompositionen. Deren Bandbreite reicht von festlichen Märschen, ausladenden Variationszyklen bis hin zu kleinen, intimen Stimmungsbildern. Allerdings wirkte Franceschini in einem der Kultur der Orgelmusik eher wenig günstigem Umfeld. Dies vor allem mag erklären, dass keines seiner Orgelwerke – anders als seine Messkompositionen – je im Druck erschienen ist. Stilistisch ist Franceschini ganz und gar geprägt durch die Spätromantik seiner Lehrer: formal wie harmonisch  wird die romantische Form und Tonsprache nur selten überboten, allerdings zuweilen mit modalen Tonarten und kühnen Akkorden angereichert. Mit zwei größeren Werken – Entrata Pontificale sowie den Variationen über „Veni Creator Spiritus“ – vereinigt ein Sammelband 8 kleinerer Stücke, in denen Franceschini melodiöse Inspiration und stimmungsvolle Ruhe mit poetischer Ausdruckskraft verbindet.


Zwei Originalkompositionen des jungen Kölner Komponisten Robert Mäuser ergänzen die diesjährigen Neuerscheinungen: seine Variationen über den Adventshymnus „Veni, veni, Emmanuel“, op. 13 aus dem Jahre 2015/16 sowie das im letzten Jahr komponiere Pâques, op. 19. Steht der anspruchsvolle Variationszyklus in der stilistischen Tradition der Weihnachtsvariationen von Marcel Dupré, so erweist sich Pâques als Toccata über Motive aus dem Osterlied „Christ ist erstanden“ und dem gregorianischen Introitus des Ostersonntags „Resurrexi“, der sich stilistisch bewußt eng an die Musik von Olivier Messiaen anlehnt.


Clara Schumanns lebenslanges Interesse am Werk Johann Sebastian Bachs hat ihren wohl nachhaltigsten Niederschlag in ihren „Drei Präludien und Fugen“, op. 16 gefunden, die Thomas Schmögner einmal mehr mit bewährter Hand für die Orgel erschlossen hat.


Neuerscheinungen 2017


Im Zentrum der diesjährigen Neuerscheinungen stehen der édition bon(n)orgue die seit ihrer Erstveröffentlichung vor über 150 Jahren vergessenen Orgelwerke Moritz Brosigs. Zusammen mit seinem an der evangelischen St. Elisabethkirche wirkenden Kollegen Adolf Friedrich Hesse prägte der Katholik Brosig für Jahrzehnte die „Breslauer Schule“ der Orgelmusik, die erhebliche Ausstrahlungswirkung in Deutschland und darüber hinaus entfaltete. Gleichwohl zählt Brosig, der zu seiner Zeit als „einer der besten katholischen Kirchenkomponisten“ (Musikalisches Conservations-Lexikon, 1872) galt, zu den heute weithin vergessenen Orgelkomponisten des 19. Jahrhunderts. Dabei eignet seinen Orgelwerken durchwegs eine solide konzipierte und mit teils überraschenden harmonischen Freiheiten angereicherte Kompositionstechnik, die seine Werke auch heute noch zu einer wertvollen Fundgrube gediegener Orgelmusik mit zuweilen bezaubernder Melodik werden lassen. Brosig hat ein qualitativ wie quantitativ beachtliches Orgelwerk hinterlassen. Die – bescheidene – Rezeption seines Œuvres beschränkte sich bis heute weithin auf die sechsbändige Ausgabe der gesammelten Werke, die zwischen 1902 – 1916 bei Leuckart (Leipzig) erschienen. Dieses verdienstvolle Unternehmen umfaßte mit wenigen Ausnahmen allerdings nur die bei Leuckart auch in der 1. Aufl. erschienenen Werke. Damit legte sie einen Schleier über alle in anderen Verlagen verlegten Werke, die nunmehr erstmals seit ihrem Erstdruck vor über 150 Jahren wieder verlegt wurden. Anlaß dazu gaben zahlreiche Anfragen aus Europa und Amerika, die zugleich ein Indiz für eine zunehmende Rückbesinnung auf die seriöse und gediegene Orgelmusik des 19. Jahrhunderts sein könnte.
In Ergänzung zu den Brucknerausgaben der letzten Jahre erscheint in diesem Jahr die komplette Orgelübertragung der IX. Symphonie von Anton Bruckner aus der bewährt-souveränen Feder von Thomas Schmögner. - Die Reihe der Wiederveröffentlichung der Orgelwerke von Jean-Marie Plum wird in diesem Jahr durch die Introduction,Variations et Final sur le Stabat mater, op. 138, fortgesetzt. - Der großartige Grand Chœur dialogué von Eugène Gigout erscheint in einer wirkungsvollen Bearbeitung für je drei Trompeten und Posaunen, Pauke und Orgel, die den Dialogcharakter des Werkes noch deutlicher hervortreten läßt. - Weiterhin erscheinen der „Feuertanz“ von Manuel de Falla in einer Orgelbearbeitung von Otto Depenheuer sowie zahlreiche Motive aus Verdis Oper „La Traviata“ als Orgelbearbeitung von Carlo Fumagalli in der Form einer Messa solennelle.


Neuerscheinungen II/2016


In kurzem Abstand zur Erstveröffentlichung der Orgelbearbeitung von Anton Bruckners 4. Symphonie erscheinen im Frühjahr 2016 zwei weitere Orgeltranskriptionen des jüngeren Bruckner. Auch die Frühwerke des Linzer Meisters geben einzelne unverwechselbares Zeugnis vom musikalischen Gestus Bruckners en miniature. Der Marsch d-moll für Orchester entstand 1861/63, in denen Bruckner in Linz. Er läßt in seinem markanten Marschthema sowie in seinem lyrischen Mittelteil bereits den späteren Symphoniker erkennen. Als Postludium bereichert es das Orgelrepertoire um einen wahren Bruckner. Die Orgelbearbeitung der Klavierkomposition „Stille Betrachtung an einem Herbstabend“ vom 10. Oktober 1863 erweist sich als eine ergreifende Meditation von berückender Schönheit: „Musik gewordene Stille“.


Der Komponist Vassily Lobanov (* 1947) gilt als einer der bedeutendsten russischen Komponisten der Gegenwart. Zu seinen Kompositionen zählen u.a. Opern, symphonische Werke, Konzerte sowie Kammer-, Klavier- und Vokalmusik. Sein Lehrer Alfred Schnittke, der zu den größten Komponisten des 20. Jahrhunderts gezählt wird, sagte über Lobanov: „Es gibt begabte Komponisten, es gibt begabte Pianisten, aber selten findet man solch eine Kongenialität dieser Begabungen wie bei Vassily Lobanov.” Die „2 Stücke für Orgel“ sowie die „Toccata“ wurden im Jahr 2015 komponiert und sind die ersten Werke, die Vassily Lobanov für die Orgel geschrieben hat und erweitern das Repertoire um zeitgenössische Orgelmusik von hohem Rang.


Neuerscheinungen I/2016


Mit Anton Bruckners 4. Symphonie Es-Dur, der sog. "Romantische" erscheint erstmals eine vollständige Orchestersymphonie des großen österreichischen Symphonikers in einer glänzenden Orgelübertragung von Thomas Schmögner. Damit wird das bekannte Ondit unter Beweis gestellt, daß Bruckner das Orchester weithin wie ein Orgel behandelte. Ein Monumentalwerkt von überwältigender Wirkung.


2016 jährt sich der Todestag von Jean Langlais zum 25. mal. Aus diesem Anlass erscheint bei édition bon(n)orgue eine Rarität der besonderen Art. 1936 hatte Langlais zwei seiner berühmtesten Orgelkompositionen - La Nativité und sein TE DEUM - zu einer Orchesterfassung umgearbeitet. Unter dem Titel Diptyque Symphonic Sacré macht Marie-Louise Langlais diese beiden Glanzlichter im Werke Langlais nunmehr der Öffentlichkeit zugänglich.


Neuerscheinungen 2015


1926 nahm Louis Vierne, der legendäre Titulaire von Notre-Dame, die Einladung zu einer Konzertreise nach Amerika. Den hohen Erwartungen suchte er mit einer Komposition für Orgel und Orchester Rechnung zu tragen. Zu diesem Zweck entnahm er seinen ersten drei Orgelsymphonien je einen Satz – das Scherzo aus der 2., das Adagio aus der 3. und das Final aus der 1. Symphonie – und fügte diese zu einem Pièce Symphonique zusammen. Vierne selbst übernahm den Orgelpart bei den beiden Aufführungen in den USA während seiner Tournee 1927 und ein weiteres Mal 1929 bei der Pariser Uraufführung im Trocadero-Palast. Im Druck erschien seinerzeit nur das Adagio. Mit vorliegender Ausgabe legt edition bon(n)orgue nunmehr dieses Pièce Symphonique erstmals im Druck vor.


Joseph Callaerts, Organist an Notre-Dame in Antwerpen, wird mit seinem beeindruckenden Orgelwerk in den letzten Jahren zunehmend rezipiert. Sein niemals im Druck erschienenes Orgelkonzert wurde 1885 komponiert. Zwei historische Aufführungen (1886, 1901) sind bezeugt, die dritte erfolgte a, 5. Mai 2001 im Rahmen des 11. Internationalen Orgelfestes in der St. Elisabeth-Kirche in Bonn. Seine erneute Aufführung im Rahmen des III. Bonner Orgelfestes 2015 am gleichen Ort bot den hinreichenden Anlaß, dieses überaus reizvolle Werk im Druck vorzulegen.


Das Bemühen, das Œuvre der großen Vermittlerpersönlichkeit Edouard Batiste wieder in Erinnerung zu rufen, wird in diesem Frühjahr weitergeführt mit der Publikation der „Deux Communions, op. 4“, deren zweite zu einem vielfach für andere Besetzungen übertragenen Erfolgswerk wurde. Der Chœur d’Oberon/Marche solennelle d’Hamlet bilden zwei weitere weithin unbekannt gebliebene Transkriptionen aus seiner Hand. Insbesondere die Weber-Übertragung erschließt den Meister des Freischützes in seiner melodischen Genialität in kongenialer Weise für die Orgel. Das prächtige Offertoire, op. 3, bildet, soweit ersichtlich, die erste publizierte Orgelkomposition Batistes und ist schon deswegen von besonderem Interesse.


Vincent d’Indy, neben César Franck eine der bedeutenden Persönlichkeiten der Pariser Musikszene, hat ein ebenso überschaubares wie hohem Maße interessantes Orgelwerk hinterlassen, das nunmehr Œuvre integrale im Zusammenhang veröffentlicht wird. Der Choral varié, op. 55, ursprünglich für Saxophon und Orchester komponiert, entfaltet den „Choral mit viel Fantasie“ (César Franck) in unterschiedlichen Stilen, Rhythmen und Harmonien zu einem höchst eigenständigen musikalischen Edelstein.


Jean-Marie Plum, das fromme, scheue, Zeit seines Lebens kränkelnde und eher zurückgezogene Mitglied der Ordensgemeinschaft der Frères Serviteurs de Sainte Marie in Brüssel hat großes und qualitativ hochwertiges Orgelwerk hinterlassen. Seine Symphonie Eucharistique, op. 115, bezeugt diese Feststellung wie seine 3. Orgel-Toccata „Big Ben“, op. 154 – die ihren besonderen Reiz in Gegenüberstellung zu Louis Vierne’s berühmten Carillon entfaltet. Der Via crucis, op. 168, bildet den Gegenpart zu Marcel Dupré’s genialer Improvisation und ist ein reizvolles Beispiel für das religiös inspirierte Œuvre Plums. Die beeindruckende Etude concertante, op. 88, sowie die höchst expressiven Trois Pièces, op. 30, ergänzen die überfällige Wiederentdeckung eines bedeutenden Orgelkomponisten.


In der Reihe der bislang unveröffentlichten Orgelbearbeitungen von Josph Callaerts erscheint in diesem Frühjahr die Romanze F-dur, op. 50 von Ludwig van Beethoven, die er durch geschickte Kürzungen für den praktischen Gebrauch in vorzüglicher Weise dienstbar gemacht hat.
Neuerscheinungen 2014


Höhepunkt der Neuerscheinungen 2014 steht zweifellos die Orgeltranskription der einzigen Orchestersymphonie von Louis Vierne. Thomas Schmögner (Wien) hat dieses weithin unbekannte Meisterwerk kongenial auf die Orgel übertragen. Die Freunde des großen Titularorganisten von Notre Dame werden diese „7.“ Orgelsymphonie mit Interesse zur Kenntnis nehmen.  Thomas Schmögner hat dieses Werk an der Cavaillé-Coll-Orgel (1894) der Pfarrkirche Saint-Antoine-des-Quinze-Vingts in Paris auf CD eingespielt.


Ebenfalls aus der Feder von Thomas Schmögner stammen fünf Bearbeitungen mit Ausschnitten von berühmten Opern Giacomo Puccinis. Mit diesen Bearbeitungen will Thomas Schmögner die alte, auch von Puccini gepflegte Tradition wiederaufgreifen, bekannte Opernmusik zur Freude der Kirchenbesucher auf der Orgel nachzuempfinden. So pflegte der weltberühmte gewordene Puccini  bei seinen gelegentlichen Besuchen in seiner Heimatstadt Lucca immer wieder an verschiedenen Instrumenten der Stadt aus seinen eigenen Werken zu spielen – zur Freude und Begeisterung der Bürger Lucca’s. Auch diese Orgeltranskriptionen hat der Bearbeiter bei Arte nova auf CD eingespielt.


Der Danse Bacchanale aus der Oper "Samson und Dalila“ ist die zweite große Tanzkomposition von Camille Saint-Saëns. In typisch orientalischem Kolorit gehalten, in unterschiedlichen Klangfarben ausgeführt und mit morgenländischen Rhythmen unterlegt hat Saint-Saëns ein fulminantes Tanzstück vorgelegt. Vorliegende Orgelbearbeitung erschließt dieses fulminante Tanzstück für die Königin der Instrumente und zielt damit auf eine attraktive Bereicherung des konzertanten Repertoires.


Ebenso sind drei Sätze aus Saint-Saëns’ Weihnachtsratorium – Prélude, Prière, Final – in Orgelbearbeitungen von Eugène Gigout, Joseph Permann swie dem Herausgeber erschienen. Während Permann das Trio für drei Gesangstimmen in ein Prière überführte, nahm sich Gigout die Freiheit des Bearbeiters, den Finalsatz zu einer größeren Improvisation über den Schlußchor des Oratorie de Noël zu erweitern.


Charles Gounod’s Merche funèbre d’une Marionette erweist sich als humorvolle als eine verschmitzte Parodie auf das Genre des Trauermarsches: er changiert zwischen der Trauer um eine zerbrochene Puppe und der Burleske einer den Trauerzug bildenden Truppe von Marionetten.


Besonderes Interesse bei den Freunden von Charles-Marie Widor wird sich die Sammlung von kleineren Klavierwerken Charles-Marie Widors erfreuen dürfen, die teils nur schwer zugänglich sind und teils hier erstmals erscheinen.


Die Improvisationen über ein altes polnisches Kirchenlied, op. 38 vom prominentesten Vertreter der polnischen Orgelromantik, Mieczysław Surzyński. Diese Variationen  über eine der ältesten christlichen Antiphonen, dem Trishagion, zählt zu den wohl bekanntesten und populärsten Werken des Komponisten. [Mai 2014]


Neuerscheinungen Frühjahr 2013


Nach der freundlichen Aufnahme des Eröffnungsprogramms enthält auch das Frühjahrsangebot 2013 von éditionbon(n)orgue zahlreiche Raritäten und Novitäten: hingewiesen sei insbesondere auf die erstmalige Orgelbearbeitung von zwei Schlüsselwerken César Francks: den beiden Tryptichen Prélude, Choral et Fugue sowie Prélude, Aria et Final. Im zeitlichen Umfeld der Trois Chorals entstanden, atmen sie durch und durch dessen unverwechselbaren musikalischen Duktus: eine Herausforderung für den ambitionierten Organisten und ein Genuß für jeden Freund der Musik des Meister von St.Clotilde.


Einen weiteren Höhepunkt bildet die erstmalige Orgelbearbeitung einer der bermerkenswertesten symphonischen Dichtungen: Modest Mussorgsky's "Eine Nacht auf dem kahlen Berge", ergänzt von seinem Scherzo B-dur, einer musikalisch dankbaren Annäherung an Mussorgsky's typischer Musiksprache.


Drei Bearbeitungen Bach'scher Kantatensätze aus der Feder Alexandre Guilmants, die Reger-Bearbeitung von Christian Sindings Andante aus dessen Klavierquintett, zwei weitere Franck-Bearbeitungen (Violinsonate, Trois Offertoire) sowie fünf Sätze aus dem Oratorium "Die heulige Ludmilla" von Antonin Dvorak bilden weitere  musikalische Leckerbissen für den ambitionierten Organisten. Werke von Bizet/Lemare, Offenbach/Lemare, Beethhoven/Westbroock sowie das Orgelkonzert C-dur von Christian F. Ruppe  ergänzen das Frühjahrsangebot 2013.




„Die Orgel wird seit alters und zu Recht als die Königin der Instrumente bezeichnet, weil sie alle Töne der Schöpfung aufnimmt und die Fülle des menschlichen Empfindens zum Schwingen bringt.“

Papst Benedikt XVI. [2006]

 

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"Um jemandem die Beschwer-lichkeiten einer Krankheit zu lindern und falls Du wen von Trauer niedergeschlagen siehst, dann […] laß ihn eher den Orgelklängen lauschen als den Worten Platos."

Marcus Tullius Cicero [1. Jhdt.v. Chr.]  

 

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"In ihrer uralten Majestät spricht die Orgel wie ein Philosoph: Sie kann als einziges unter den Instrumenten ein unveränderliches Tonvolumen entfalten und damit die religiöse Idee des Unendlichen zum Ausdruck bringen."

Charles-Marie Widor   

 

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"Man hat recht, die Orgel die Königin der Instrumente zu nennen, von ihrer Majestät zu sprechen, und sie zu beherrschen, ist wirklich ein aristokratiscvhes Vergnügen."

Arnold Schönberg 

   
 

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Die Orgel ist ohne Zweifel das größte, das kühnste und das herrlichste aller von menschlichem Geist erschaffenen Instrumente, Sie ist ein ganzes Orchester, von dem eine geschickte Hand alles verlangen, auf dem sie alles ausführen kann".

Honoré deBalzac

 

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"Orgelmusik: Vorstellung, es müßte doch etwas geben, das der Grund dieses Klanges wäre; diese Musik kann nicht für sich, aus sich entstanden sein; sie erzeugt dieVorstellung eines höheren Wesens, das ich mir sonst nicht denken kann."

Peter Handke [1977]

 

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